KÜNSTLER / Zeitgenössische Kunst
Martin Klimas


Verfügbare Werke
Martin Klimas
1971geboren in Singen
1992–98Studium der Fotografie an der Hochschule Düsseldorf
 
lebt und arbeitet in Düsseldorf
 
 
 Einzelausstellungen (Auswahl)
 
2019More than meets the Eye, Cosar HMT, Düsseldorf, Deutschland
New Flowers, Foley Gallery, New York, USA
2018Polarloops, Cosar HMT, Düsseldorf, Deutschland
Radiant and Polarization, Foley Gallery, New York, USA
2016Soundworks, Foley Gallery, New York, USA
2015Lenticular/Polarization, Cosar HMT, Düsseldorf, Deutschland
2013SONIC, Foley Gallery, New York, USA
Opening new Opera, Musiktheater, Linz, Österreich
2012Sonic Sculptures, Pavlov's Dog, Berlin, Deutschland
Movements, Other Gallery, Peking and Shanghai, China
2011Foulard, Cosar HMT, Düsseldorf, Deutschland
2009Flowers, Foley Gallery, New York, USA
2008Ceramic Explosion, Andy Warhol Museum, Pittsburgh, USA
Flowervases, COSAR HMT, Düsseldorf, Deutschland
2007Temporary Sculpture’ Foley Gallery, New York, USA
2006Galerie Michael Cosar, Düsseldorf, Deutschland
Gravity, Galeria Suzy Shammah, Mailand, Italien
2004Galerie Michael Cosar, Düsseldorf, Deutschland
 
 
 Gruppenausstellungen (Auswahl)
 
2022Momente des Sehens – 4 fotografische Positionen, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart
2020Structures, Cosar HMT, Düsseldorf
Wie Blüten gehn Gedanken auf, Galerie Schlichtenmaier, Schloss Dätzingen
Die Illusion der Realität, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart
2019Blumen in der Fotografie, Galerie Stihl, Waiblingen
Klasse Kunst, Landesgalerie Linz
2018Drive Drove Driven, Kommunale Galerie, Berlin und FO.KU.S, Innsbruck
2017a.fair, Cosar HMT, Düsseldorf
Edition 12⁻21, Me Collectors Room, Berlin
Drive Drove Driven, The Moving Gallery, Omaha, Nebraska
2016Retinal Burn, Eboran Galerie, Salzburg
Edition 12⁻21, Kunsthalle, Düsseldorf
Blütenpracht, Neue Galerie des Haus Beda, Bitburg
2014Tiere in der zeitgenössischen Fotografie, Alfred-Ehrhardt-Stiftung, Berlin
Porcelain: Breaking Tradition, Art Mûr, Montréal and Québec
How long is now?, Foto-Raum, Wien
2012Smashing!, Benyamini Contemporary Ceramic Art Centre, TelAviv
Lost Paradise, Mönchehaus Museum, Goslar
Wild, The Moving Gallery, Omaha, Nebraska
LOOK3 Festival, Charlottesville, Virginia
2011Die Zeit in der Fotografie, Bieler Fototage, Switzerland
Flowers - Time, Death and Beauty, FO.KU.S, Innsbruck
BLUMEN - Zeitgenössische Fotografie, Alfred Ehrhardt Stiftung, Berlin
Paper framed behind Glass, COSAR HMT, Düsseldorf
2010Traveling without Moving, Cosar HMT, Düsseldorf
Beauty - Flowers in Photography, Alexander Ochs, Beijing
2009Revisiting Landscape & Still Life, Bafa Foto, Geneva
Seitenwechsel, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
Decline and Fall, Rena Bransten Gallery, San Francisco
2008Gallery Howard House, Seattle
Galeria Xavier Fiol, Palma de Mallorca
Querdenker, Darmstätter Tage der Fotografie, Eugen-Bracht-Haus, Darmstadt
LADA, Baumwollspinnerei, Leipzig
2007Luft - poetische Qualitäten und turbulente Höhepunkte, Luftmuseum Amberg
Die Kunst zu sammeln, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
2005the nature of skin, Kunsthaus Hamburg
2001BFF Kongress, Willi-Brandt-Haus, Berlin
Reinhard Wolf Preis, Museum für Gestaltung, Hamburg
2000Parallelwelten, Dortmund
NEU, altes Postsortieramt, Düsseldorf
Humankind, Expo 2000, Hannover
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Martin Klimas stellt mit seiner Hochgeschwindigkeitsfotografie manche Sehgewohnheit auf den Kopf, weil der Betrachter Dinge zu sehen bekommt, die das menschliche Auge in der Realzeit nicht erkennen würde. Spektakulär sabotiert er das Stillleben als Gattung. Das Arrangement der Blumen in Vasen aus Glas,Steingut oder Ton folgt noch ganz der Tradition. Nur den Wesenskern der Vanitas-Darstellung nimmt der Fotograf wörtlich. Sie ist nicht nur symbolisch: immerhin ist die Blume als dem Verwelken anheimgegebenes Hauptmotiv gar nicht direkt betroffen, im Gegensatz zur Vase, die dramatisch zu Bruch geht. Der aktive Vorgang der Transformation ist nur deshalb sichtbar, da eine Stahlkugel das Gefäß mit einer Belichtungszeit von einer 7.000stel Sekunde zertrümmert. Die Schussanlage befindet sich im Atelier, wo Klimas den anonymen Hintergrund farblich auf das Bildensemble hin arrangiert. Mittels Lichtschranke wird die Kamera ausgelöst. Der bildgewordene, sprichwörtliche Schnapp-Schuss vermittelt alles andere als Stille – aber die Blume, Inbegriff der Schönheit und eben auch Vergänglichkeit, wird hier im vollkommensten Sein gezeigt, während alles um sie herum im größten Chaos zugrunde geht. Der Betrachter weiß freilich, was der Blume blüht. Ähnlich dynamisch geht es in anderen Serien zu wie bei den »Porcelain figurines«. Martin Klimas lässt Porzellanobjekte von der Decke herabfallen, sodass sie beim Aufprall auf dem Boden zerschellen und wieder nach oben springen – in diesem Moment erfasst die Kamera die Szenerie: In einem eingefrorenen bzw. erhabenen Moment liegen die Zerstörung der alten und die temporäre, fraktale Neuschöpfung dicht beieinander. All dies würde das menschliche Auge nicht wahrnehmen. Auch reicht das Reaktionsvermögen nicht aus, um die Kamera von Hand auszulösen. Hat Klimas für die Stillleben eine spezielle Technik entwickelt, wird er bei anderen Bildgruppen erfinderisch. In einer Reihe von Raubvogel-Fotos ließ er die Tiere aufsteigen, bis auch sie eine Lichtschranke passieren und geradezu ein Selfie machen. Das Ergebnis vor der monochrom-grauen Hintergrundkulisse sind Szenerien absoluter Kraft, unendlicher Ruhe und größter Anspannung. Gerade solche in Szene gesetzten Naturstücke, die wie aus der Wirklichkeit, der natürlichen Umgebung geworfen scheinen, führen uns vor Augen, in welchem Zustand der Bedrohung unserer Umwelt bzw. der Natur wir leben, ohne diese auch wirklich sehen zu können. Im Dienste der reinen Lichtbildnerei – so die alte Bezeichnung für die Fotografie – stehen Zyklen wie die »Polarizations«, in denen der Künstler polarisiertes Licht auf durchsichtige Folien lenkt. Erst die Belichtung befreit das ganze Farbspektrum aus der Transparenz des Motivs. Konsequent lässt Klimas in anderen Arbeiten die Farbe tanzen. In seinen »Sonic Sculptures« gießt er Pigmente auf eine plane Fläche, unter der er laute Musik über Lautsprecher und Membran wummern lässt: so entstehen Zufalls-Choreografien zwischen Carl Orff und Miles Davis.
 
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