1875 | in Stuttgart geboren |
| Lehre in der Erzgießerei von Paul Stotz |
1894 | Besuch der Karlsruher Kunstgewerbeschule (Kontakt mit Hans Purrmann und Albert Weisgerber) |
1897/98 | arbeitete er in der Kunstgewerblichen Werkstätte W. Wächter in Kaiserslautern |
1898 | bezog er die Münchener Kunstakademie und wurde Schüler von Wilhelm von Rümann |
1902 | freier Bildhauer in Stuttgart |
1905-06 | Aufenthalt in Italien |
1908 | Umzug nach Berlin |
1914–1918 | freiwilliger Sanitäter |
ab 1919 | Professor an der Württembergischen Staatlichen Kunstgewerbeschule als Vorstand der Abteilung für Modellieren |
1941-45 | Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart des Fachgebietes Dekorative Bildhauerei und Baukeramik |
1961 | Mitglied des DKB-Ehrenvorstandes |
1962 | in Stuttgart gestorben |
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| Alfred Lörcher war Mitglied im Deutschen Künstlerbund |
Mit Recht wird Alfred Lörcher als der Nestor unter den deutschen Bildhauern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Stetig, noch bis ins hohe Alter aktiv, hat sich Lörcher weiterentwickelt und dabei die Veränderungen in der Kunst interessiert beobachtet, ohne seinen eigenen Weg aus den Augen zu verlieren. Vor allem im Relief hat Lörcher zu einer neuen plastischen Formensprache gefunden.
Anregungen für das Terrakotta-Relief "Reiter im Galopp" waren die Figuren-Reliefs romanischer Bronzetüren, aber auch die ornamentalen Gliederungen des Jugendstils. Lörchers Figuren bewegen sich nicht mehr auf dem Reliefgrund, wie in der mittelalterlichen Plastik, sondern beziehen diesen als Gegenform zum erhabenen Relief aktiv ein. Die Figuren öffnen sich dem Umraum und dem Betrachter. Die Einzelfiguren ordnen sich der ästhetischen Ordnung der Gesamtfiguration unter. Ruhe und Richtung ergeben ein spannendes Gesamtbild. Lücken und Freiräume dynamisieren die Komposition zu einer Gesamtbewegung.