1943 | geboren in Stuttgart |
1962–69 | Studium der Bildenden Kunst (Wildemann, Sonderborg), Philosophie (Bense) und Germanistik (Martini) |
seit 1969 | Freischaffender Künstler |
1970–72 | Lehrauftrag für Farbtheorie und Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
1974–78 | kulturpolitische Tätigkeit |
2016 | gestorben in Ostfildern |
Martinmüllers komplexes System der Kombination rechtwinkliger Formen folgt einem der Musik vergleichbaren Prinzip, wobei das Grundelement des Vierecks in Verbindung mit seiner farblichen Charakterisierung die Zusammengehörigkeit der Motiveinheiten bestimmt.
Martinmüller wählt das Rechteck als messbaren, restfrei fügbaren Baustein seiner Schöpfungen. Diese Elemente lassen sich in durchdachter Konstruktion zu komplexen Ordnungen fügen. Aus folgerichtigen Anordnungen in der Horizontalen, in der Vertikalen und schließlich auch in der Diagonalen entsteht das rhythmische Gefüge – bereits einmalig, unwiederholbar. Und nun auch noch die Farbe: nicht messbar, nicht definierbar in allgemeingültigen Einheiten. Zwar wird auch ihre Fügung in langwierigen Studien und Versuchen entwickelt, doch das Reich der „Interactions“, der Klänge, Leittöne, Zwischentöne, die am Ende entstehen, entzieht sich letztlich der analytischen Präzision, ist aber plausibel.