1888 | geboren in Stuttgart |
1906–10 | Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
1911 | Aufenthalt in Berlin, Kontakte zum »Sturm«-Kreis |
1912 | Meisterschüler bei Hölzel an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart |
1913–14 | Eröffnung des »Neuen Kunstsalons am Neckartor« in Stuttgart; Wandbilder für die Werkbundausstellung Köln |
1919 | Gründungsmitglied der Üechtgruppe in Stuttgart |
1920 | Ausstellungen in der Galerie »Der Sturm« in Berlin und der Galerie Arnold in Dresden |
1920–29 | Berufung als Lehrer an das Weimarer Bauhaus |
1929–32 | Professur an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau |
1932–33 | Berufung an die Vereinigte Staatsschule für Kunst und Kunstgewerbe |
1937 | Einzelausstellung in London |
1939 | Ausstellungsbeteiligung »Bauhaus 1919–1928« im Metropolitan Museum of Modern Art, New York |
1940 | Arbeit für die Lackfabrik des Wuppertaler Fabrikanten Dr. Kurt Herberts, zusammen mit Willi Baumeister |
1943 | gestorben in Baden-Baden |
Oskar Schlemmer zählt zweifelsfrei zu den bedeutendsten Wegbereitern der deutschen Moderne. Bezeichnenderweise lässt er sich keiner der damals vorherrschenden Stilrichtun-gen zuordnen und zählt bis heute zu einem der wichtigsten Ausnahmekünstler. Auf seiner lebenslangen Suche nach Synthese, Harmonie und Universalität verkörpert Schlemmer wie kein zweiter den neuen Begriff des Künstlers als eines universalen Gestalters. Als Maler, Plastiker, Wandgestalter, Ballettschöpfer und Bühnenbildner hat er das Einzelwerk in einen umfassenden Zusammenhang gestellt. Ausgehend von den aus geometrischen Formen gebildeten Kunstfiguren, die von allem Individuellen und Bewegtem befreit sind, entwickelt Schlemmer die für seine Kunst charakteristischen »Umrissgestalten«. Schlemmer führt das Menschenbild auf eine essentielle Urform, ihre säulenhafte Geschlossenheit und ihre Verknüpfung mit der Fläche und dem Raum zurück. So entstehen seine Sinnbilder für den modernen Menschen unter Einfluss der Bauhaus-Ideen. Dieses vordergründig funktionale Menschenbild stellt sich aber zugleich als eine Reflexion des herrschenden Körperkultes der 1920er Jahre dar. Denn trotz allem technischen Anmuten bleibt Schlemmers Sicht vom Men-schen nicht eindimensional verhaftet, sondern zeichnet sich zusätzlich durch eine Rück-besinnung auf die natürliche Schönheit des menschlichen Körpers aus.