KÜNSTLER / Zeitgenössische Kunst
Martin Bruno Schmid


Verfügbare Werke
Martin Bruno Schmid
Foto: Daniel Rohner
1970geboren in Balingen
1995–2001Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1999Akademiepreis, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
2001Auslandsstipendium des Ministeriums für Kunst und Wissenschaft des Landes Baden-Württemberg, Arbeitsaufenthalt in Reykjavik
2003Tokyo Preliminary Residency Programme, Tokyo Wondersite, Japan
2003–06Atelierstipendium des Ministeriums für Kunst und Wissenschaft des Landes Baden-Württemberg
seit 2007Kunst im öffentlichen Raum / Kunst am Bau: Ulm, Stuttgart, Tübingen, Berlin, Straßburg
2017/18Cité Internationale des Arts Paris der Kunststiftung Baden-Württemberg
Artist in Residence-Stipendium des Landes Baden-Württemberg
20181. Preis Kunst am Bau-Wettbewerb Humboldt Forum im Berliner Schloss
20191. Preis Université de Strasbourg, Campus Esplanade
2020Hugo-Häring-Auszeichnung des BDA für die Neugestaltung der Kirche St. Fidelis, Stuttgart
 lebt in Stuttgart
 
 Einzelausstellungen (Auswahl)
2023adhoc, Bochum
2022Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart (mit Platino)
2021Kunstverein Amberg
Kunstverein Kirchzarten
2019art Karlsruhe, Galerie Schwarz
Retour de Paris, CCFA Karlsruhe
Sparkassengalerie Ravensburg
2016Kunstkreis Tuttlingen e.V.
2014Kunstverein Böblingen
2013KKO Offenburg
2009Städtische Galerie Ostfildern
2008Deck-Galerie für Aktuelle Kunst, Stuttgart
2005Kunstverein Ahlen
2003Tokyo Wondersite, Tokio, Japan
Bartley Nees Gallery, Wellington, Neuseeland
2001Atelier Wilhelmstraße 16 e.V., Stuttgart
 
 Gruppenausstellungen (Auswahl)
 
2021„Wände/Walls", Kunstmuseum Stuttgart
2020„Beyond the Frame", Kunstverein Neuhausen
„Papier skulptural", Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet e.V., Oberhausen
„Transformative Ausstellung - Zustand II", Schwanenmarkt 1 - Labor für Kunst und soziale Recherche, Bochum
2019„Sammlung", Kunsthalle Karlsruhe
„What's Up", Schloss Dätzingen, Galerie Schlichtenmaier
2018„Wettbewerbsbeiträge", Humboldt Forum Berlin
„Die Wand", Monopol, Leipzig
Städtische Galerie Reutlingen
2017„collectors room: Lackner-Lendl: Sammeln - eine Leidenschaft“
Steirisches Feuerwehrmuseum, Groß St. Florian, Österreich
2016"Immer. Wieder.", Kunstverein Pforzheim
"Linienscharen", Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
2015„ALLE!“, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Künstlerbund Baden-Württemberg
„CIRCUS CIRCUS“, Kronprinzenpalais / Circus 1, Putbus
2014„Und Meese?“, Städtische Galerie Reutlingen / Kunstverein Ahlen
„paper #8“, Neuer Aschaffenburger Kunstverein
2013„Dialog - Trialog“, Künstlerbund Baden-Württemberg, Museum Biedermann, Donaueschingen
2012„Zeigen. Eine Audiotour (Karin Sander)“, Kunsthalle Karlsruhe
2011„Voilà – Aka-Gastspiel“, Staatsgalerie Stuttgart
„Urbane Realitäten“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
„Body:Space“, Kunstverein Neuhausen
2010„WEISS (ICE)“, Kunstverein KISS, Untergröningen
2007„750 Jahre – das alte Schloss neu entdeckt“, Museum im Wittelsbacher Schloss, Friedberg
„Beauty Farm“, Hagenbucher, Heilbronn
2006„Zeichnung“, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
2005„Facelifting“, Deck – Raum für aktuelle Kunst, Stuttgart
„Outlaw“, AIRL, Tbilisi, Georgien
„Break On Through“, Kunstverein Neuhausen
2004„Lokaltermin“, Kunststiftung Baden-Württemberg, Stuttgart
2003„Out of the Blue“, Tokyo Wonder Site, Tokyo, Japan
2002„Der Auftrag der Farbe“, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden
2001„spinball“, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
„Kahnweilerpreis 2001“, Rockenhausen
„enter“, Kunststiftung Baden-Württemberg, Stuttgart
2000„Museum für Werdende Kunst - Eine Architektur“, Universität Kassel
1999„Kommunikation in der Kunst“, Heidelberger Kunstverein
„Vergangenheit ist heute“, Kunstverein Villingen-Schwenningen
1998„couldn’t call it unexpected“, Galerie der Stadt Esslingen, Villa Merkel
„Global Player“, Künstlerhaus Stuttgart
 
 Kunst im öffentlichen Raum
 
2021Ev. Kirche Waldkirch
2019Université de Strasbourg,
Campus Esplanade
2018Humboldt Forum im Berliner Schloss, 1. Preis
2018St. Fidelis, Stuttgart
2017Universität Tübingen, GUZ
Geo- und Umweltzentrum
2017Hauptbahnhof Stuttgart
2014Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee,
IHK Schopfheim
2013Hochschule für Technik,
HfT Stuttgart
2011Hochschule Furtwangen University, Abt. VS-Schwenningen
2007Universität Ulm(mit Bernhard Kahrmann)
 
 SAMMLUNGEN (AUSWAHL)
 
 Kunstmuseum Stuttgart
 Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland /
 Bundeskunstsammlung
 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe /
 Kupferstichkabinett
 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
 Museum Ritter Waldenbuch
 Sammlung der Stadt Ostfildern
 Sammlung der Stadt Villingen-Schwenningen
 Kreissparkasse Ravensburg
 Privatsammlungen in Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, USA
Schon die technische Bezeichnung ›Arbeit auf Papier‹, die man erwarten könnte, muss variiert werden: Martin Bruno Schmid schafft Bleistift-Arbeiten im Papier, es ginge wohl auch: mit Papier. Oder gleich mit der Bohrmaschine in der Wand. So kann man weiter darüber sinnieren, was für ein Künstler er denn sei. Concept-Künstler ist er sicherlich, doch führt ihn eine solche Bezeichnung zu weit von seinem gestalterischen Kernanliegen weg.
Eher träfe es zu, ihn als Bildhauer zu bezeichnen: sein plastisches Material wäre dann das dünnstmögliche (Papier) und das größtmögliche (ein Haus). So wird es konkret. Und das eindeutig vernichtende Element, das hier am Werk ist, bekommt auf diese Weise etwas Schöpferisches, das jede Skulptur auszeichnet – durch subtraktives Arbeiten entstehen neue Formen, bei Schmid vorwiegend auf der Fläche, die unter seinen Händen zum Raum wird: einem Raum, der durch nichts bestimmt wird. Nichts im wörtlichen Sinne, denn der Künstler bohrt Löcher, die es jedoch regelrecht in sich haben. Seine »Wall Tattoos« sind schon legendär, bohrt er doch nicht nur Wände und Decken an. Er sägt auch ganze Teile aus der Betonwand, um sie in ihrer Veränderung erst zum ästhetischen Wahrnehmungsfeld werden zu lassen, und er zerschneidet auch schon mal tragende Säulen im Neubau. Demgegenüber hat er jüngst schon zum zweiten Mal einen wettbewerbsbedingten Auftrag zur Ausgestaltung eines Kirchenraums erhalten – 2019 versah er die liturgischen Orte der katholischen Kirche St. Fidelis in Stuttgart mit gebohrten und gesägten Steinen, 2021 kommt die Gestaltung der evangelischen Kirche in Waldkirch hinzu. Kein Wunder, denn die Destruktion ist im Schmid’schen Schaffen Meditationsarbeit. Bis zur physischen Erschöpfung kann der Künstler dabei gehen, die Konzentration auf die Sache ist allerdings eine Frage der Geduld und Disziplin. Neben der teilweise brachialen Zerlöcherung der Wände begann er Papier zu bohren. In diesen Bohrzeichnungen wird der Bleistift zum Drillwerkzeug. Das Material wird stellenweise, etwa halbseitig unterhalb einer Diagonalen oder flächendeckend malträtiert, um eine fragile Oberfläche zu erhalten, die eine absolut poetische, nahezu zarte Wirkung erhält. Dass Martin Bruno Schmid diese klein- bis großformatigen Blätter hinter Glas setzt, hat nicht nur konservatorische Gründe, sondern dient auch der Distanzierung von einem kontemplativen Kultobjekt. Zerstörung und Neuschöpfung liegen dicht beieinander – man denke nur an das Papier selbst, das entstand durch die Vernichtung von Bäumen und der Verarbeitung der Fasern zu einem der simpelsten und leichtest zugänglichen Grundlagen der Kommunikation und kreativen Gestaltung (Schreib- und Zeichenpapier). Schmid bearbeitet Papier, übrigens nicht nur das gewöhnliche, sondern auch das Hochglanzpapier von Zeitschriften, das er bis zur Kenntlichkeit abschleift, dass die Welt des schönen Scheins ihre Fassade verliert – er nennt es »Face Peeling«, das bis ins Innere der Magazine eindringen kann. 
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Sa 11 – 17 Uhr
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