1944 | geboren in Celle/Niedersachsen |
1965–67 | Studium an der Staatlichen Hochschule für Kunst und Werkerziehung in Mainz |
1967–70 | Studium an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Hamburg |
1970/71 | Stipendium am Royal Collage of Art, London |
1975 | Edwin-Scharff-Preis Hamburg |
1978/79 | Stipendium Villa Massimo, Rom |
1978-2005 | Professur an der Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Gestaltung |
1985 | Doppelporträt von Politiker Herbert und seiner Frau Elsbeth Weichmann, Beletage des Hamburger Rathauses |
1989 | Ordentliches Mitglied der Freien Akademie der Künste, Hamburg |
2000 | »Kunstpreis Finkenwerder« der Airbus GmbH |
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| lebt in Hamburg |
Almut Heises Werke der 1960er und 1970er Jahre werden meist von Möbelstücken und Einrichtungsgegenständen beherrscht. Pointiert und in akribischer Ausführung greift Heise hierbei auf die typischen Formen der 1950er Jahre zurück. Das Design der Vorhänge, Tapete und Kissen macht den historischen Bezug überdeutlich. Mit malerischen Mitteln und Irrealismen sorgt die Malerin aber dafür, dass das Gemälde einen eigenständigen Kosmos erschafft – außerhalb der verrinnenden Zeit, außerhalb des Veränderlichen.
Der Betrachter vermutet unmittelbar, dass diese Räume nie bewohnt waren und nie bewohnt werden, dass die Kissen niemals bewegt werden, der Schallplattenspieler niemals eingeschaltet oder die Zigarette niemals angezündet wird. Die Gegenstände der Interieurs entfalten durch den Wechsel in der Perspektive und durch kompositorisches Zusammenrücken und Anschneiden ein eindringliches Eigenleben. Die alle Objekte summarisch erfassende Malweise und die stumpfe Farbigkeit intensivieren ihre kühle Präsenz.
»Meine Bilder sind nur insofern realistisch, als man von dem, was man sieht, glauben kann, dass es das geben könnte. Mich interessiert nicht, ob es das wirklich so gibt. Ich möchte es glauben machen. Ich möchte Gegenstände malen und mit Gegenständen und Zitaten hantieren wie andere Leute mit Farben und Formen. Roman Polanski hat einmal gesagt, er möchte das Unmögliche mit äußerstem Realismus darstellen. Diesen Satz finde ich schlüssig, und er trifft etwa das, was mich beim Malen interessiert«, erklärt die Künstlerin.
Heise suggeriert in ihren Gemälden eine inszenierte Realität, eine Scheinrealität, indem sie genau diejenigen Berührungspunkte sucht, bei denen sich die wirkliche Vorlage und die Vorstellungen oder Erinnerungen dieser überschneiden.