Die Bild- und Formsprache Otto Baums gehört zu den radikalsten Positionen der modernen Plastik in Deutschland – nicht im Sinne eines extrovertierten oder konstruktivistischen Ausdrucks, sondern in der in sich gekehrten, konsequent reduzierten Prägung. Hier finden sich am ehesten Bezüge zur skulpturalen Idee Constantin Brancusis, dessen Werk Baum in Paris kennengelernt hatte. Mit seinen Bronze- und Steinarbeiten hat er wenn auch keine Schule begründet, so doch eine ganze Generation von Bildhauern beeinflusst, deren Schaffen bis heute nachwirkt. Neu zu entdecken sind seine Holzplastiken, die in der Magie ihrer Präsenz an archaische Kunst erinnern und zugleich in ihrer zeitlosen Würde heute so aktuell und frisch wirken wie vor einem halben Jahrhundert.