Xianwei Zhu hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der interessantesten Landschaftsmalern entwickelt. In gestisch-spontanen Mal-Akten vereint er das Ideal der Seelenlandschaft im Sinne der deutschen Romantik, insbesondere Caspar David Friedrichs, mit den philosophischen Erkenntnissen des Zen: Berg und Fluss werden eins, um sich im Innenbild des Betrachters wieder zur Gesamtschau zu fügen. Der Blick zurück nach vorn gilt dem Zauber der Natur und zielt auf ein bewusstes Erlebnis unserer Umwelt, die zunehmend bedroht ist. Dass Xianwei Zhu seine Motive an der Donau oder auch in der chinesischen Bergwelt findet, ist eine Referenz an die reale Landschaft. Es geht ihm jedoch um die fiktive Verortung einer Idee von der Natur, die uns zur geitigen Reife führt, diese auch wirklich zu respektieren. Der Maler bedient sich dabei literarischer wie philosophischer Reflexionen von Friedrich Hölderlin bis hin zu Martin Heidegger, immer im Hinblick auf die großartige Tradition der ostasiatischen Malerei.