Cordula Güdemann
Schöntal, 2020
Öl auf Leinwand
90 × 70 cm
verso signiert und datiert
(GUEDEMC/M 188)
verkauft
Cordula Güdemann begegnet der visions- und phantasielosen wie gewalttätigen, verrohten Wirklichkeit unserer Zeit mit der Umwertung der Bildwerte. Im gestisch ›wilden‹ Pinselduktus tun sich dem Betrachter Räume auf, die logisch nicht nachvollziehbar, aber durchaus erlebbar sind. Die Gemälde sind nicht mehr Aktionsraum für Figuren, die Figuren sind vielmehr Aktivisten des Farbraums – und Chronisten der »Verfallszeiten der Dinge, mit denen wir leben« (C.G.): Güdemanns Abstraktion bleibt zum Greifen nah, teils als Landschaftsahnung, teils als fragmentierte urbane Fiktion oder als negative Utopie – immer mit Witz und Esprit, was mitunter in doppelbödigen Titeln aufscheint. Cordula Güdemann stellt unsere Sehgewohnheiten auf den Kopf: Ihre Palette ist selbst im dominierenden Rot unendlich nuancenreich, und die gelegentlichen Grisailles sind alles andere als schwarzweiß.