Elisabeth Wagner
Mozart, 2009
Acrylgips farbig gefasst und separater Sockel
signiert, datiert und nummeriert: E. Wagner 2009 2/3; Sockel auf der Unterseite signiert: E. Wagner
(WAGNEE/S 25)
€ 3.000
Mit der Werkgruppe »Falsche Freunde«, die seit dem Jahr 1999 entsteht, transponiert Elisabeth Wagner Figuren aus historischen Gemälden verschiedener Jahrhunderte in die Körperhaftigkeit dreidimensionaler Portraitbüsten aus Gips oder Keramik. Dabei greift die als Professorin tätige Künstlerin mit konzeptuellem Ansatz stark in die Vorlagen ein, indem sie zum einen die narrativen Bildzusammenhänge und dingliche Attribute der Figuren wie Schmuck oder Insignien entfernt, zum anderen aber überraschende Erfindungen im Bereich der Farbgebung einführt oder die sensibel herausgearbeiteten Hautoberflächen im matten Weiß- ton des plastischen Materials belässt.
So leisten Wagners Büsten die Arbeit einer doppelten Vermittlung als Verkörperungen rein kunsthistorischer Vorbilder, die aber durch Verfremdung und Heraushebung aus ihren Kontexten als bildhauerische Interpretationen von Individuen behutsam in unsere Zeit überführt werden und so eine aktuelle Qualität gewinnen. – Nicht zuletzt als irritierend greifbare Wandelwesen zwischen den Zeiten.