Winfred Gaul
Sommer in Giverny, 1991
Öl auf Leinwand
100 × 79,5 cm
verso signiert, datiert, betitelt und nummeriert: GAUL 91 »Sommer in Giverny« Nr. 4-91
(GAULW/M 58)
verkauft
In den 1980er Jahren treten vermehrt spielerische Kritzelelemente und Linearschraffuren im Werk von Winfred Gaul jenseits des Informel auf, die sich scheinbar frei machen von jeglicher Bindung. »So wie es keine vorherrschenden Formschema in meiner Malerei gibt, sowenig gibt es den ›typischen‹ Farbklang, der immer wiederkehrt.« Dass er dabei auf William Turner und Claude Monet als Vorbilder stößt, macht er in einer ganzen Reihe von All-over-Bildern deutlich, wie etwa in dem Ölgemälde »Sommer in Giverny« von 1991. Primäres Ziel von Gaul ist es, »dem Malen die Spontaneität zurückzugeben«, ohne sich auf die Gestik zu verlassen. Er versteht seine Farbexperimente als Farblichtspiele, die nebenbei gemalte Denk-Male für seine Ahnherren sind. Assoziativ tauchen in den Titeln Manet, Monet oder Matisse in fiktiven Kontexten auf, oder er huldigt dem »Sommer in Giverny«, der unmittelbar mit Monets Garten konnotiert wird, auch wenn dieser weniger Thema ist als die Stimmung, »das Flimmern der Luft ..., die sich ständig verändernden Reflexe des Wassers, kurz: die Veränderung, den Wandel, das Unbeständige, Fließende, Konturlose.«