Romane Holderried-Kaesdorf
Jede Frau hat 1 Treppe, 1985
Mischtechnik auf Leinwand
75 × 70 cm
Maßangabe inklusive Rahmen
signiert und datiert u. r.: Romane Holderried Kaesdorf 85; datiert m. r.: 1985
(HOLDER/M 3)
€ 6.500
"Jede Frau hat 1 Treppe" ist ein vollkommen absurder Bildtitel, der durch die Zeichnerin Romane Holderried-Kaesdorf demonstrativ Realitätssinn erfährt. „Meine Figuren machen nichts Besonderes, nur etwas Anderes“, beschreibt sie ihre Motivation, die fernab von Logik und Erfahrung angesiedelt ist. Zeitlebens in Biberach ansässig, scherte sie sich nicht um Stile und Strömungen, wenn auch die sozialkritisch-freche Note eines George Grosz in ihre karikaturnahen Figurationen einfloss und die Literatur von Samuel Beckett und Eugène Ionesco eine Faszination auf sie ausübte. Das alltäglich Absurde war ihr Haupttehma - das Einüben sinnloser Rituale, das Scheitern normalster Handlungen, Gebrauchanweisungen für schräge Ideen. Dabei geht die Komik nie auf Kosten der Menschlichkeit, wohl aber zulasten einer entmenschten Gesellschaft, ideologischer Verblendung. Auch sind die scheinbar skizzenhaften Arbeiten immer genau durchdacht. „Ich spreche nicht von Komposition, ich spreche viel eher von Konstruktion. Gebaute Bilder.“