Otto Herbert Hajek
Farbwege 67/7, 1967
Aluminium, farbig gefasst
73,5 × 83,5 × 36 cm
signiert und bezeichnet im Guss: Hajek FW 67/7 Unikat
(HAJEKO/W 10)
verkauft
Provenienz: Sammlung Prof. Robert Häusser, Stuttgart Literatur: Anuschka Koos, O. H. Hajek, Eine Welt der Zeichen. Werkverzeichnis, Bonn 2000, P 363, Abb. S. 189
Seit Beginn der 1960er Jahre löst sich der Bildhauer Otto Herbert Hajek von den filigran-strukturierten, verwurzelten Oberflächen seiner aus Bronze geschaffenen, unfarbigen Skulpturen. Die Formensprache seiner »Farbwege«, die Architektur und bildende Kunst zusammenführen, wird unter Verwendung anderer Materialien, wie Holz, Beton oder Stahl, im Ausdruck strenger, klarer und glatter. Zudem setzt sich zunehmend das koloristische Gestaltungsprinzip durch die Zuhilfenahme der Primärfarben durch. Die in Aluminium ausgeführte Skulptur »Farbwege 67/7« gehorcht ihren eigenen architektonisch-additiven Gesetzen, indem sie das die Arbeit dominierende, quadratische Einzelelement als Ausgangspunkt heranzieht, dessen halbierte linke Seite wiederum dreifach wiederholt wird. Die dadurch entstehende Pfeilspitzen-Formation lädt den Betrachter zur Umrundung der Skulptur ein, um diese in all ihrer Vielansichtigkeit zu erfassen: Während die Winkelformen frontal betrachtet lediglich metallisch-silberne Kühle ausstrahlen, erkennt man im schrägen Blickwinkel den pointiert an den Seitenteilen gesetzten Einsatz der Farbe Blau, wodurch ihr makellos elegantes Erscheinungsbild trotz des offensichtlichen Signalcharakters eine poetische Dynamisierung erfährt. Wie durch einen Irrgarten verfolgt das Auge des Betrachters die Wege der Farbe und wird letztendlich wieder auf die Umgebung zurückgeworfen. Die Arbeit »Farbwege 67/7« gehört zu einem der Hauptwerke von Hajeks Werkphase der »Farbwege« und ist eine der wenigen auf dem freien Kunstmarkt noch erhältlichen Plastiken aus dieser Zeit.