
© Eckart Hahn /
Eckart Hahn
Eckart Hahn
Fruits, 2019
Acryl auf Leinwand
50 × 35 cm
verso signiert und datiert
(HAHNE/M 22)
verkauft
Meisterhaft arrangiert Eckart Hahn drei Handgranaten vor einem neutralen roten Hinter-/Untergrund, die täuschend echt aussehen, wenn da nicht ein aufgeschnittenes Exemplar wäre, das sich als Frucht entpuppt. So stellt sich natürlich die Frage, wie ›echt‹ die anderen beiden Handgranaten sind, zumal der Titel die Früchte im Plural führt. Was uns nicht nur optisch, sondern gefühlt auch haptisch greifbar erscheint, ist ein Spiel mit der Dinglichkeit. Hahn versteht sein Schaffen installativ, auch wenn er in erster Linie Maler ist. Deshalb sind allerdings auch jegliche Vergleiche seines Werks mit dem Surrealismus, Phantastischen Realismus oder Hyperrealismus wenig hilfreich: Seine Darstellung zielt auf die sinnlichen Fähigkeiten unserer Wahrnehmung – er macht dadurch selbst unwirkliche, paradoxe Situationen fassbar. Ob wir sie als Betrachter auch begreifen, ist letztlich das Thema seiner Bilder. Vielschichtig angelegt, fasziniert zunächst die technische Brillanz, welche die Illusion einer tatsächlichen Dingwelt erzeugt, die vom Verstand her unmöglich ist. Überträgt man die Bildsprache auf die plastisch-objekthaften, installativen Arbeiten, erhalten die Motive eine reale Gegenständlichkeit, die mit der stofflich perfekten Malerei korrespondiert. Eckart Hahn spielt mit verschiedenen Wirklichkeitsebenen, die sich aber nicht auf Träume beziehen wie bei den Surrealisten, auch nicht auf reine, betont weltfremde Fantasmagorien der phantastischen Realisten oder auf den fotografischen Blick der Hyperrealisten. Vielmehr verarbeitet er die gegenwärtigen virtuellen Realitäten der Mediengesellschaft sowie die postfaktischen Verunsicherungen in der subjektiven Wahrnehmung scheinbar objektiver Darstellungen. Als Stilmittel der Verunklärung verwendet Eckart Hahn Verpackung, Verrätselung, Veränderung der materiellen Gegebenheiten.