Horst Antes
Paar, 1981
Acryl auf Fabriano-Velin
69,5 × 121 cm
signiert u. r.: Antes
(ANTESH/M 55)
Preis auf Anfrage
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
Literatur: Vgl. Stephanie Fiedel / Katja Szymczak, Horst Antes. Werkverzeichnis der Gemälde 1976 bis 1983, Bd. 5, Nr. 1981-5, S. 135
Horst Antes zählt zu den wichtigsten Protagonisten der neuen figurativen Malerei im Nachkriegsdeutschland. Die Malweise des einstigen Schülers von HAP Grieshaber geht von vehement hingeworfenen Farbstrukturen, angelehnt an den gestischen Stil des Infor-mel, ab 1960 stufenweise über in seine Maja-Darstellungen und mündet in der Entwicklung seiner Bilderfindung der »Kopffüßler«. Diese Kunstfigur beschäftigt ihn fortan in zahlreichen Variationen und Abwandlungen sowie in verschiedenen künstlerischen Techniken. Auch in der 1981 entstandenen Arbeit »Paar« versteht Antes seine Figuren im übertragenen Sinne als bildhafte Manifestationen von aufs Wesentliche reduzierten Zeichen. In einer bühnenartig angelegten Komposition ist das im Titel erwähnte Paar hockend bzw. kauernd ins Zentrum gesetzt, wobei die rechte, männlich ausgeprägte Figur, damit beschäftigt ist, um die linke, weiblich anmutende Figur eine hausähnliche Konstruktion herumzubauen. Das Haus, einerseits ein traditionelles Symbol für Schutz und Geborgenheit, könnte in diesem Bild andererseits dadurch, dass die Frau geradezu darin abgemessen und eingepasst wird, im übertragenen Sinn als eine die Freiheit einschränkende Gefangennahme gedeutet werden.