Gerlinde Beck
Monument für Josephine Baker, 2004
Messing, Stahl, Farbe
14 × 15 × 17 cm
in Ritzung signiert und datiert: g. beck 04
(BECKG/S 67)
€ 3.200
Josefine Baker wurde berühmt für ihre Revue-Shows, bei denen sie äußerst leicht bekleidet die schwarze Wilde mimte. Indem sie mit den üblichen Stereotypen spielte – am bekanntesten wurde ihr Tanz im Bananenröckchen –, kokettierte sie mit den Klischees von Exotik und Erotik. Gerlinde Beck setzt die Bewegungen in einer geschichteten Zirkelkonstruktion um, an deren Spitze ein abstrahierter ovalförmiger Kopf mit Haarknoten zu vermuten ist: im Beckschen Hommage-Werk kennzeichnet dies die Zuordnung zu Baker. Die Gesamtform der Plastik, die an Kreisel oder naturwissenschaftliche Geräte erinnert, findet sich vielfach in diesem Werk, mal als Ehrung für Nikolaus Kopernikus, mal für Oskar Schlemmer oder Dora Hoyer. Hat die charakteristische, mehrgliedrige Dynamik bei Kopernikus ihren Bezug im interstellaren, insbesondere heliozentrischen Weltbild, verbindet die anderen und Josephine Baker die Bewegung des Tanzes, den die Bildhauerin nicht statisch zu fixieren oder kinetisch aufzulösen versucht, sondern situativ und zuweilen farbig in den Raum hineinentwickelt.