Karl Otto Götz
Ohne Titel, 1958
Gouache auf Papier
12,4 × 14,7 cm
signiert und datiert u. r.: K. O. Götz; verso signiert, datiert, bezeichnet und Sammlungsstempel: Rissa Götz
(GOETZK/M 45)
€ 4.000
Die unbenannte Arbeit aus dem Jahr 1958 steht prägnant für die von impulsiven Bewegungsrhythmen geprägten Werke des Malers Karl Otto Götz. Weiche und harte, aufgelöste und geballte, lichte und wuchtige Massen sind zueinander in Beziehung gesetzt und folgen doch einer gemeinsamen Dynamik. Die in den Nuancierungen zwischen Schwarz und Weiß gehaltenen informellen Strukturen verschränken sich zu einem kraftvollen Gesamtbild. Seit 1952 verfolgt Götz die Auflösung des klassischen Formprinzips. So durchdringen sich in den Bildstrukturen positive und negative Formen, verschwimmen Vorder- und Hintergrund. Diese ambivalente Wirkung erzeugt Götz durch einen abgestimmten Arbeitsprozess. Auf weiß grundiertes und mit Kleister bestrichenes Papier malt er in dünner Acrylfarbe mit einem breiten Pinsel und durchbricht dann die gezeichneten Linien mit der Rakel. Dabei zeichnet jede Form der Bewegung des Künstlers nach, ist Spur des schöpferischen Vorgangs, der sich in der zwischen Zufall und Automatismus changierenden Dynamik verwirklicht.