Ben Willikens
Raum 7, 1994
Gouache auf Papier
29,7 × 41,5 cm
signiert, betitelt und datiert u. r.: "1994 ’Raum 7’ Willikens"
(WILLIB/M 13)
verkauft
Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg
Die streng komponierten, in der Grauskala gehaltenen Interieurs von Ben Willikens, mit denen er seit Jahren internationale Anerkennung genießt, sind in ihrer Unmöbliertheit und Menschenleere von einer majestätischen Kühle und Eleganz. Sie haben offensichtlich jegliche Funktion verloren und führen unsere Erwartungen, die wir normalerweise an Innenräume stellen, hin zu einer höheren, um nicht zu sagen, religiös behafteten Ebene. Das Gemälde »Raum 7« ist ein beeindruchkendes Beispiel für einen solchen malerisch geschaffenen Raum. Die großformatige Arbeit entstand Mitte der 1990er Jahre, zu einem Zeitpunkt, an dem auch Willikens’ gestalterische Tätigkeit als Bühnenbildner einsetzt. Durch das exakt wissenschaftlich zu berechnende System der Zentralperspektive konstruiert Willikens den Bildraum gekonnt als eine Raumfolge von vier ineinander übergehenden Zimmern, wobei die Räume nach hinten immer lichtdurchfluteter werden. Die Türöffnung im Zentrum des Bildes, auf die alle Fluchtlinien zulaufen, gibt den Blick in einen weiteren Raum frei, der jedoch zugleich von dem strahlend hellen Weiß übertüncht wird, sodass die Illusion erzeugt wird, als ob der Blick ins Unendliche gehen würde. Der links auf dem Boden platzierte Stab sowie die Kugel rechts davon gleichen surrealen, von der Schwerkraft unbeeinträchtigten Elementen, was das Gefühl der Entrücktheit noch verstärkt.