Walter Stöhrer
Mara VII, 1972/73
Mischtechnik auf Leinwand
208 × 190 cm
signiert und datiert o. r.: 72/73 Stöhrer; verso signiert o. l.: W. Stöhrer; von fremder Hand beschrifteter Aufkleber
(STOEHRW/M 21)
Preis auf Anfrage
Literatur: Walter Stöhrer. Werkverzeichnis der Malerei 1957-1999, Berlin 2008 (Kat.-Nr. 73.9)
Das Bild Mara von 1972/73 ist für Walter Stöhrer ungewöhnlich malerisch. Die figurativen Zeichen – ein phallisches Motiv und totenkopfähnliche Erscheinungen – sind in der Farbumgebung eingebunden oder treten hinter die Pinselführung zurück wie auch die angedeuteten skriptural-linearen Elemente, während die Zeichnung flächig sich veräußert oder flackernd über die Leinwand irrlichtert. Die Malerei selbst ist vielschichtiger aufgetragen als in anderen Arbeiten, ähnelt im Pinselduktus eher den Bildern der CoBrA-Maler als den sonst typischen »Bildphysiologien« Stöhrers. Der Titel des Gemäldes könnte sich auf einen weiblichen Vornamen beziehen, wäre aber auch als Hinweis auf die buddhistische Gottheit der Liebe und des Todes – gerade in dieser disparaten Doppelnatur hätte der Bezug für Stöhrer verlockend sein müssen. Eine solche Sicht würde auch das sichtbare Ringen um die malerische Präsenz der Farbschichten erklären, die sich gegenseitig förmlich be- und verdrängen.