Bettina van Haaren
Türkischer Pool, 2008
Eitempera/Öl auf Leinwand
110 × 80 cm
monogrammiert und datiert o. r.: BvH 08
(HAAREB/M 1)
€ 18.000
Die Körperfragmente Bettina van Haarens sind von einer derart beklemmenden Realität oder besser: Detailgenauigkeit, dass die nur skizzenhaften Andeutungen von körperlichen Ergänzungen Irritationen hervorrufen. Das ist im Bild "Türkischer Pool" gewollt, wie auch die Unvereinbarkeit von Mensch und Tier, Selbstbildnis und Fremdwesen. Und doch gibt es geheimnisolle Verbindungen: die Bänder um das weibliche Haupt wirken wie Bewegungsspuren des Vogels; dessen Hals korresponierrt mit dem des zweiten, der auch nur mit Kopf wirklich sichtbar ist. Dazwischen deutet sich ein Geschlinge von Vogelhals, Menschengedärm und Arm an, das von den Händen des malerischen Ich gehalten wird. Dieses Ich wäre vergleichbar mit dem festen Begriff des lyrischen Ich, das in der Dichtung das Selbst des Autors und das Ich einer Kunstfigur meint. Der Ernst im Gesichtsausdruck der Protagonistin verrät, dass es hier um das entblößte Wesen der Kunst geht - nicht mehr und nicht weniger.