
Volker Blumkowski; Foto: Uwe Seil
1956 | geboren in Salzgitter |
1977–1984 | Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei den Professoren Moritz Baumgartl und Kurt Rudolf H. Sonderborg |
1978–1979 | Stipendium für Italienaufenthalt in Rom und Florenz |
1982 | Kunstpreis für Malerei und Grafik der Rotary-Stiftung |
1985–1987 | Lehrauftrag für figürliches Zeichnen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
1987–1988 | Paris-Stipendium der Haake-Stiftung, Stuttgart |
1991–1995 | Lehrauftrag »Figur und Raum« an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
1991 | Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg |
1992 | Stipendium der ART-OMI, New York |
1996–1997 | Stadtmaler, Stipendium der ZF-Stiftung Friedrichshafen |
1997–1998 | Cité des Arts-Stipendium des Landes Baden-Württemberg |
1998–2003 | Lehrauftrag für Zeichnen an der Filmakademie Ludwigsburg |
2008–2009 | Vertretungsprofessur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
2011 | Auftragsvergabe für ein Porträt von Helmut Rau, dem Kultusminister Baden-Württembergs (2005–2010) für die Ahnengalerie im Schloss Stuttgart, Fertigstellung 2012 |
| lebt und arbeitet in Paris und Stuttgart |
Volker Blumkowskis Bilder könnte man als »spektakulär unspektakulär« bezeichnen. Er geht von dem aus, was ihm direkt begegnet. Seine Bildschöpfungen, die oft banale, periphere Alltagsereignisse zeigen, aber durchweg eine absurde Attitüde enthalten, basieren auf Erinnerungen, Fotos und Zeichnungen, die er vorwiegend auf Spaziergängen sammelt. Der Künstler friert in seinen Bildern eine bestimmte Handlung ein und bietet mit seinen fotorealistischen Kompositionen konstruktive Konstellationen und Bühnen- oder Handlungsräume, die dazu motivieren, sie mit eigenen Gedanken, Akteuren und Geschichten zu füllen.
Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit steht seit mehr als einem Jahrzehnt eine von Straßenarbeitern, Anstreichern und Handwerkern beherrschte Arbeitswelt, in welcher der Siegeszug des Computerzeitalters augenscheinlich noch keinen Einzug gehalten hat. In ihrer eigentümlichen, kraftvollen Präsenz erinnern seine Protagonisten an Schauspieler, die das Arbeiten lediglich vortäuschen.
»Generationsmäßig ist Blumkowski ein Nesthäkchen der Jungen Wilden. Er musste sich anders geben um sich gegen die ältere Brüderhorde durchzusetzen. So setzte er auf den stillen Surrealismus eines verzauberten Alltags gegen den lärmenden Neoexpressionismus deutscher Vergangenheitsbewältigung. Sein Verfahren besteht aus handgemachtem Pop mit belgischem Einschlag.« (Beat Wyss) Zugleich führen alle Vergleiche mit der älteren oder zeitgenössischen Kunst ins Leere – die Bildsprache des Künstlers ist völlig autonom, weit weg von einem traumbezogenen Surrealismus oder von den mythisch-erzählerischen Bildfindungen der sog. Jüngeren Leipziger Schule, der Blumkowski zeitlich voran geht.