Hiromi Akiyama
Shadow-Time No. 8, 1997
Granit
63 × 48 × 35 cm
(AKIYA/S 7)
Preis auf Anfrage
Literatur: Hiromi Akiyama. Skulptur und Schatten. Städtische Galerie Karlsruhe, Karlsruhe 1999, S. 32
Ein Höchstmaß an Eleganz gelingt Akiyama mit seiner Granitskulptur »Shadow-Time No. 8«, die kühn die Grenzen ausreizt, die in der Plastik gerade noch zu überschreiten sind. Bedeutet es schon eine abenteuerliche Negierung der Masse, dass er – in kraftraubender Handarbeit – den Steinblock aushöhlt, um ein Gehäuse mit relativ dünnen, durchfensterten Seitenwänden zu erhalten, so lässt er einen vierkantigen, stempelartigen Balken, der durch die Deckseite oben hinauszuragen scheint, in einer auslaufenden Bewegung erst senkrecht nach unten sinken, um ihn dann nach vorne in einer absurden Wendung ausschwingen zu lassen – absurd deshalb, weil hier Grundsätze der bildhauerischen Statik konterkariert werden. Ausgerechnet dieses massivste Element der Skulptur bekommt daher eine Leichtigkeit, die dem Granit entgegensteht und der architektonisch gefügten Anlage eine Gegenform bietet, welche über deren Begrenzung hinaus sogar weitergedacht werden kann – die bruchrauen Endflächen dieses Balkens suggerieren im Sinne des Wortes eine Bruch-Stelle. Schwere und Leichtigkeit, Innen und Außen, Geschlossen-heit und Öffnung sind hier weniger als Kehrseiten einer Medaille denn als aufeinander bezogene Verhältnisse zu deuten.