Christoph M. Gais
Ohne Titel, 2020/21
Öl auf Leinwand
120 × 100 cm
verso signiert, datiert und bezeichnet: Ch- M. Gaus 2020/21 zu chapelprojekt
(GAISC/M 145)
€ 12.000
Man muss nicht immer gleich an Corona denken, wenn man Masken sieht, und doch: Die jüngsten Arbeiten von Christoph M. Gais legen den Verdacht nahe. Mit einer pathosgelenkten Dramaturgie inszeniert der Künstler die Larven über mal gestisch, mal ornamental gestalteten Hintergründen. Unwillkürlich spüren wir die bedrohliche Präsenz dieser Zweitgesichter. Allerdings sollte man nicht das Maskenthema in einer Richtung deuten. Ohnehin weckt es ganz andere Assoziationen. Da sie ja gerade keinen Mundschutz wiedergeben – die Sprechöffnung ist signifikant –, erinnern die Masken eher an Theater- oder Karnevalsutensilien. Davon abgesehen, muss man in die Bildsprache Christoph M. Gais‘ ein wenig eintauchen, um diese aktuellen Bilder im Werk zu platzieren: Der Maler ist ein Grenzgänger zwischen der Abstraktion und der Gegenständlichkeit. Dabei ist er sich beider Akzente bewusst.