Armin Martinmüller
opus 50 hommage à f. schubert nr. 1 (3. fassung), 1970
Acryl und Tempera auf Leinwand
70 × 100 cm
verso signiert und betitelt
(MARTINA/M 59)
€ 5.800
Das System des Stuttgarter Malers Armin Martinmüller, rechtwinklige Formen frei und beziehungsreich zu kombinieren, folgt einem der Musik vergleichbaren Prinzip. Das Werk mit der Opusnummer 50 ist ausdrücklich Franz Schubert gewidmet. Das motivische Bezugsfeld wird dabei über die farbliche Cha-rakterisierung der Grundelemente, die sich zu einer klangbildlichen Partitur fügen, in einem vibrierenden Flächenraum aufgeladen: Das Rechteck ist der messbare Baustein seiner Schöpfungen. Diese Elemente lassen sich zu komplexen Ordnungen gestalten. Finden sich normalerweise aus folgerichtigen Anordnun-gen in der Horizontalen, in der Vertikalen und schließlich auch in der Diagonalen rhyth-mische Gefüge, dominieren hier die senk-rechten ›Stäbchen‹, die Martinmüller rein optisch in eine waagerechte Dynamik bringt. Eine entscheidende Rolle individualisierender Differenzierung kommt der Farbe zu, die kaum mehr mess- oder definierbar ist. Zwar wird auch ihre Fügung in langwierigen Studien und Versuchen entwickelt, doch das Reich der Interaktionen von Tonfärbungen, Leitmotiven und Zwischentönen entzieht sich letztlich – bei aller Plausibilität – der analyti-schen Präzision.