KÜNSTLER / Kunst der Moderne
Willi Müller-Hufschmid

Ohne Titel
© Willi Müller-Hufschmid / VG Bild-Kunst, Bonn

Willi Müller-Hufschmid

Ohne Titel, 1965

Tempera/Karton
85,5 × 66,5 cm

verso: Nachlassstempel mit Nr. 341; datiert: 1965
(MUELLEW/P 90)

€ 7.000
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Das künstlerische Werk von Willi Müller-Huf-schmid spannt den Bogen vom Realismus der 1920er Jahre über expressive Darstellungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis hin zur Abstraktion der Nachkriegsjahre. Er zählt zunächst zu den führenden Vertretern der neusachlichen Richtung in Karlsruhe. Ab 1933, mit einhergehendem Malverbot, vollzog sich ein Wandel zu eher mystischen und metaphysischen Themen. Hatte er während des Dritten Reiches hauptsächlich expressive Zeichnungen geschaffen, die rückblickend als Zeugnisse seiner inneren Ängste, Visionen und Obsessionen gelesen werden und die seine Ablehnung gegenüber dem faschistischen Regime in teils offenen, teils metaphorisch verschlüsselten Formulierungen reflektieren, wandte er sich nach seiner Rückkehr aus sibirischer Kriegsgefangenschaft ab etwa 1950 einer neuen Art der Malerei zu, die ihn Schritt für Schritt zur Abstraktion führte. Mit beeindruckender Konsequenz und trotz schwierigster Umstände arbeitet er an einer auf das Wesentliche konzentrierten, elemen-taren Bildsprache, die sich besonders in den letzten Lebensjahren durch Vereinfachung, Verdichtung und meditative Wirkung aus-zeichnet: Figürliche Bildformen lösen sich auf, Körper werden fragmentiert und in eine rein bildimmanente Ordnung gesetzt, wobei ge-genständliche und ungegenständliche For-men sich durchdringen. Durch Vereinfachung und Verdichtung, besonders aber durch die harmonische Farbgestaltung strahlen seine Gemälde geradezu eine meditative Kraft aus. Diese unbetitelte, nur ein Jahr vor seinem Tod entstandene Arbeit ist ein repräsentatives Zeugnis für Müller-Hufschmids abstrakte Bildfindung in seinem Spätwerk, das heute als seine bedeutendste Schaffenszeit gilt. Bereits 1959 auf der documenta II in Kassel vertreten, hat er als Künstlerpersönlichkeit bislang leider noch zu wenig Beachtung gefunden
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